Aktuelle Berichte (Rottmeister Christian Schulz) - Rosenrott

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Aktuelle Berichte (Rottmeister Christian Schulz)

Berichte

 

Zelt abbauen am Samstag 29. Juni 2024

Nachdem uns eine Woche zuvor der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, ging es jetzt endlich zur Sache. Es waren erfreulicherweise zahlreiche Aktivisten dem Aufruf unseres Rottmeisters gefolgt und bei bestem Wetter ging die Arbeit gut von der Hand. Nach kaum drei Stunden war alles erledigt und die Wiese lag wieder naturbelassen in der Sonne. Unser Traditionszelt war abgebaut und unter Peters fachkundiger Anleitung auf dem Anhänger verstaut worden. Oben drauf kamen dann noch Heibers V2A, die Leitern und die Flechtwände. Das gefürchtete Hochwuchten der schweren Zeltplanen in die Zeugkammer hat 2024 erstmal seinen Schrecken verloren. Durch die Wiederentdeckung des vor 3.500 Jahren von den Ägyptern beim Pyramidenbau angewandten und dann in Vergessenheit geratenen Prinzips der schiefe Ebene gelangten die Zeltplanen mühelos in ihr Winterquartier. Nachdem die Arbeit getan war, haben wir noch ein Weilchen bei Bier und Bratwurst zusammengestanden und davon geträumt, dass wir in weniger als einem Jahr das Zelt endlich wieder aufbauen dürfen.


Zelte abschmücken am Montag 17. Juni 2024

Rosenrottbrüder haben Stehvermögen. Denn gleich am Morgen danach gegen 10 Uhr fanden sich zahlreiche Tatortreiniger im Hauptquartier ein. Bilder abhängen und verpacken. Das Zelt vom inzwischen nicht mehr ganz so grünen Tannengrün befreien. Feierliches Einholen der Banner, Fahnen und Wimpel. Abbau des Zapfzeltes (klemmende Nuppsis), der Kathedrale (hakelnde Flügelmuttern), des Empfangszelt (festgeknallte Sechskantmuttern). Zusammenrollen der Planen und Verstauen der Myriaden von Zeltgestängeteilen in ramponierten Pappkartons. Planen, Kartons, Kisten, Koffer, Tonnen, Geschirrkisten über die Leiter hoch ins Zeughaus wuchten und dort einlagern. Als wir damit gegen Mittag fertig waren, stand nur noch unser jeglichen Schmuckes beraubtes Rottzelt einsam und allein auf der Wiese. Das kommt erst später dran.



Historisches Schützenfest vom Mittwoch 13. bis Sonntag 16. Juni 2024

In seinem 1990er Klassiker "Rund ums Zelt" hat es Udo auf den Punkt gebracht, die Vorfreude auf das Fest ist riesig.
Endlich wieder Schützenfestgesang.
Wurd’ auch Zeit!
Mein Gott, was war ich krank.
Entsprechend groß war der Zustrom der auf Genesung hoffenden Rottbrüder am Donnerstagmorgen. Bei einigen jedoch war die Vorfreude etwas getrübt. Gingen doch Gerüchte um, dass unser Rottmeister statt des geliebten Schaumburger Edelherbs in diesem Jahr schottischen Single Malt ausschenken würde.
Kaum am Zelt angekommen, hellten sich die Mienen aber schlagartig auf, als es neben Rose, Festabzeichen und Rottanhänger auch den lang ersehnten kühlen Schützentrunk mit der herrlichen Blume gab
Doch auch die Whisky-Liebhaber kamen nicht zu kurz. Auf einem Partytisch stand eine ganze Batterie von Flaschen mit edlen Spirituosen. Gedacht als Tankstelle für die Rottbrüder zum Füllen des Flachmanns, den Christian uns als seinen Rottanhänger umgelegt hatte. Diese Notration, mit weiß-rot-blauer Kordel am Herzen getragen, half etlichen von uns über die lange Durststrecke beim Ausmarsch und die darauffolgenden trüben Stunden im Kellerloch hinweg.

Rottfeier am Donnerstag

Rottfeier am Freitag

Rottfeier am Sonntag

und das Drumherum

Was gibt es über das Fest zu berichten? 98% der Leute, die diese Webseite aufrufen, waren schließlich selbst dabei. Was kann man denen schon groß Neues berichten? Daher in Kürze, es war wieder ein wirklich schönes und rundum gelungenes Fest:
  • Völlig ohne KI-Hilfe haben Simone und Malte aus "Ein Jäger aus Kurpfalz" "Den Christian vom Stadthäger Markt" gemacht. So erschallte gleich am Donnerstagmorgen aus vollen Kehlen der Refrain:
Sláinte, sláinte
Der Christian vom Stadthäger Markt
[: Hat Whisky gern im Glas :]
  • Überhaupt, die Rottlieder standen hoch im Kurs, die Kleine Seite wurde fleißig rauf und runter gesungen. Frank, unser diesjähriger Mann am Akkordeon, hat es verstanden, die im Chorgesang größtenteils unerfahrenen Rottbrüder zumindest auf ein Tempo festzunageln. Die Sache mit der gleichen Tonhöhe müssen wir noch etwas üben.
  • Axel hat sich bei seinem Rottmeisterlied vom Rottanhänger inspirieren lassen. Und so trugen die Rottbrüder des Jahres 2024 dazu bei, dass dem 1880 zur Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv gewidmeten Lied "Funiculi, Funicula" ein völlig neues Leben eingehaucht wurde:
Oh je, das ist dem Christian seine Flasche,
oh je, oh je, oh je, oh je.
Oh je, die passt bestimmt in jede Tasche,
oh je, oh je, oh je, oh je.
  • Die Quartierschaftskapelle hat bei ihren Besuchen äußerst kraftvoll aufgespielt und für mächtig Stimmung gesorgt. Da hielt es selbst die alte Seite nicht mehr auf dem Stuhl, es wurde gehüpft und getanzt was das Zeug hält.
  • Wie auch schon in den Vorjahren, intonierte Nadja wieder die feminine Version von "Über der Ollen", nämlich "Unter dem Vollen", sehr zur Freude der Rottbrüder, die andächtig ihrem glasklaren Gesang lauschten. Freunde, so wird schön gesungen!
  • Georg hat seinen im letzten Jahr begonnenen Bericht über 50 Jahre Rosenrottgeschichte fortgesetzt und sich bis in die 80er Jahre vorgearbeitet. Darüber hinaus hat er in seinem Beitrag topaktuelle Themen wie: "Damenrott", "Das Zelt ist zu klein", "Elektro-Rottmusik" sowie "Bierpause in der Lönsstube" im historischen Kontext - teils in Prosa, teils in Lyrik - diskutiert.
  • Thema von Wolfgang war die uns zunehmend erdrückende Fülle von Gesetzen, Verordnungen und Regeln. Er hat das sehr unterhaltsam am Beispiel eines größeren Neubauprojektes für ein seetaugliches Wasserfahrzeug zum Lebendtiertransport dargestellt. Zum Vergleich hat er das in der Bibel dokumentierte Referenzprojekt Arche herangezogen.
  • Malte hat bei seinem Forschungsprojekt über die weiß-rot-blauen Landesfarben einen neuen, wichtigen Meilenstein erreicht [siehe Freymuth 2003, 2016 und 2024]. Durch intensives Literatur- und Quellenstudium ist es ihm gelungen, die erste offizielle Festlegung von weiß-rot-blau auf den November 1843 zu datieren.
  • Hohe Wogen schlug in diesem Jahr der Besuch unserer Chargierten gleich am Donnerstag, verkündete der Hauptmann doch, dass die monetäre Fürsorgepflicht des Rottmeisters mit Verlassen des Rottlokals endet. Soweit alles klar, keine Verwunderung, fast wäre die Rottfeier wie schon seit Ende des 14. Jhdts ohne Weiteres fortgesetzt worden, als den Ersten die ganze Tragweite dieses so lapidar klingendes Satzes bewusst wurde. Getuschel setzte ein, immer lauter werdend, bis die empörten Aufschreie nicht mehr zu überhören waren. Sollte das tatsächlich bedeuten, dass die Biere in der Lönsstube fortan selbst gezahlt werden müssen? Jawohl, genau so ist es. Wie üblich, verschafften sich die Gegner von Neuerungen zuerst Gehör und beschworen schon den Untergang des christlichen Abendlandes herauf. Aber Lösungen waren schnell gefunden, fanden sich doch schnell zwei Sponsoren, die an Rottmeisters statt die Lönsstubenzeche übernahmen. Wie freilich 2025 verfahren wird, ist noch völlig offen.
  • Wichtig: Lene Trebeß hat ihren Titel als beste Schützin verteidigt und zum dritten Mal in Folge Platz Eins in der Schülerwertung belegt. Das war natürlich ein ganz besonders kräftiges und bis zum Rathaus schallendes dreifaches "Vivat Hoch" wert.
  • Und ganz wichtig: Wir haben einen Rottmeister für das nächste Jahr: Stefan Breitkopf, der uns bereits einmal im Jahr 2005 angeführt hat, möchte nach 20 Jahren endlich mal wieder die Lanze tragen. Klarer Fall, das ist ebenfalls ein ganz besonders kräftiges und bis zum Marktplatz schallendes dreifaches "Vivat Hoch" wert.
Rottmeisterpaar 2024 Christian und Pia (WaG 2024)
Das Foto links zeigt Pia und Christian am Sonntag bei einer der von der 1952er "Verordnung für Rottmeisterpaare im Einsatz" vorgeschriebenen Zigarettenpausen. Die beiden sehen glücklich aus, drei Tage Rott bravourös gemeistert. Drei Tage ein volles Zelt, gute Stimmung, Singen, Lachen, Bier und Mettbrötchen im Überfluss, beim Parademarsch flogen die Beine hoch, Sonntags regnete es Rosenblätter, keiner hat sein Holzgewehr verloren, alle sind heile im Landsberg'schen Hof angekommen. Ganz herzlichen Dank an die beiden und ihre Helferinnen, dass sie uns nach Kräften verwöhnt und umsorgt haben.
Und zum letzten Mal in diesem Jahr auf unser Rottmeisterpaar Pia und Christian ein ganz besonders kräftiges und bis zum Kirchhof schallendes dreifaches "Vivat Hoch". Wir freuen auf das Schützenfest 2025 mit Heike und Stefan. Denn es gilt schließlich:
„Wir feiern viele Feste, doch dieses ist das Beste“,
der Schütze spricht zum Schluss.
„Ich weiß, dass ich im nächsten Jahr, im Rosenrott,
das ist doch klar, dabei sein wieder muss!“
(FrM, WiU)


Zelte schmücken am Montag 10. und Dienstag 11. Juni 2024

In den Morgenstunden des 10 Juni traf sich eine zahlreiche Experten aus der Rottzeltverschönerungsbranche. Durch die Bank Herren, die bei den Rottfeiern tendentiell eher in der linken Hälfte des Zeltes ihre Heimat gefunden haben. Es ging ans Werk:

  • Das Kernproblem beim Aufhängern der Zylinderleine - das richtige Verhältnis zwischen dem Abstand der Befestigungspunkte und dem Durchhang - wurde 2024 erstmals mit Hilfe einer KI-generierten Sinus-Cosinus-Funktion höherer Ordnung gelöst. Das Ergebnis spricht für sich.
  • Unter der ebenso fachkundigen wie strengen Leitung von Ralph wurden die Rottfotos an den Wänden platziert. Streng nach Plan, Bezüge zwischen benachbarten Bildern herstellen, Aufbau eines Spannungsbogens, Sichtachsen herstellen. Hier ging es um Präzision im Zentimeterbereich.
  • Gestützt auf die fotografische Dokumentation der Vorjahre (wo muss weiß hin?) wurden die viele Quadratmeter großen Flaggen letztendlich seitenrichtig unter das Zeltdach gewuchtet. Das ist eine Aufgabe für Könner. Schließlich ergibt sich nur bei korrekter Wahl von Winkel und Spannkraft der Befestigungsleinen ein vom Rottbruders als schön empfundener Durchhang ("Schwung") der Flagge.
  • Die Schwindelfreien erkletterten derweil die Leitern, um viele hundert Meter Bindedraht schwungvoll - nicht zu fest und nicht zu lose - um die Zeltbalken zu wickeln. Ein Lob an den Rottmeister, der bei uns für ausreichend Vorrat und bei den Baumärkten für leere Regale gesorgt hatte.
Gegen Mittag waren diese Arbeiten fertig, nun fehlte nur noch das Tannengrün. Leider platzte da die Nachricht herein, dass das aus den urwüchsigen Wäldern Südniedersachsens stammende Grünzeug heute nicht mehr in unserer schönen Heimatstadt ankommt. Vermutlich hat der auf der A7 aus Göttingen anrollende Treckerkonvoi die berüchtigten Hildesheimer Berge unterschätzt.

Also ging es am Dienstagnachmittag weiter. Doch bevor es ans Schmücken ging, musste erst einmal das Zapfzelt, das ein Opfer der abendlichen Sturmböen geworden war, wieder aufgerichtet werden. Aus Schaden wird man klug: Mittels zentnerschwerer Gegengewichte (natürlich in Landesfarben) wurde das Zelt orkanfest gemacht. Danach ging alles Schlag auf Schlag. Bereits um 15 Uhr war eine zweistellige Anzahl von ebenso hochqualifizierten wie hochmotivierten Gründesignern am Werk. Da gab es die Tannenzerleger, die Tannenanreicher, die leitertauglichen Tannenstecker sowie die Birkenamzeltfestbinder - arbeitsteilig und hocheffizient. Kein Wunder, dass nach kaum zwei Stunden der Grünschmuck drinnen und draußen angebracht war. Dann Zelt ausfegen, Tische und Stühle aufstellen, fertig. Klares Ergebnis: "So schön war das Zelt noch nie!"

Rottbegehen am Samstag 27. April 2024

Ab 13 Uhr trafen die Rottbrüder aus der III Quartierschaft zahlreich am Schützenhaus in Stadthagen ein, empfingen Zielscheiben nebst 7 Patronen, um sich sodann auf der Schießbahn fit für das Schützenfest zu machen. Leider ist es dem Autor dieser Zeilen auch diesmal nicht gelungen, die an sich recht klare Anweisung: 3 Schuss auf "P", drei Schuss auf "R" und einen auf ’"B‘ tatsächlich in die entsprechende Anzahl von Löchern in den zugehörigen Scheiben umzusetzen: "Egal, er war dabei".


Die Uhr schlug drei, als der Hauptmann die Truppe zur Befehlsausgabe antreten ließ. Dann hieß es "Ohne Tritt Marsch!” und es ging mit flottem Schritt in Richtung Osten zum Fürstenrott am Tulpenweg. Hell leuchteten die Augen der Rottbrüder beim Anblick der reich belegten Brötchenplatten und gut gefüllten Bierkästen. Nach einem dreifachen bis zum Marktplatz schallenden "Vivat Hoch" ging es weiter zur Vornhäger Straße: Erst zum Hauptquartier der Rosen in der Ebene und anschließend zu den Bernhardinern auf der Höhe. Natürlich nicht, ohne sich auch hier jedes Mal mit einem dreifachen bis zum Marktplatz schallenden "Vivat Hoch" für die freundliche Bewirtung mit dem Lebenselexier des Rottbruders zu bedanken. Um die Kräfte der vom langen Marsch ausgezehrten Truppe zu schonen, wurde für den Weg zum "Haus am See" kurzerhand ein vorbeifahrender Gelenkbus requiriert und zum MTW umfunktioniert. Für den Busfahrer, der tagein-tagaus den Lärm von 120 ausgelassenen Schulkindern über sich ergehen lassen muss, war unsere inbrünstig vorgetragene Junge Jägerin in der Langfassung (drei Strophen mit jeweils angehängter Doppel-Lore) bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis, von dem er noch lange zehren wird.


An Franks Teich angekommen, gab es eine riesengroße Überraschung. Statt dem betagten Telefunken-Plattenspieler mit der schon arg abgenudelten Egerländer-LP begrüßte uns dort eine 10-köpfige Blaskapelle. Lauter junge Talente, die sich extra für diesen Abend zusammengefunden hatten und für mächtig Stimmung sorgten. Bei wunderbarer Schützenfestmusik, bei frisch Gezapftem und frisch Gegrilltem haben wir den Tag in fröhlicher Runde ausklingen lassen. Das war ganz gewiss vielfach ein dreifaches bis zum Marktplatz schallenden "Vivat Hoch" wert. Daher ein ganz herzliches Dankeschön an unsere Chargierten, an Frank, an die Zapfer, an die Griller und an die Musiker für diesen schönen Tag. Abschließend noch die Info, dass das Rosenrott beim Schießen wieder ganz vorne mitgemischt und den dritten Platz auf dem Siegerpodest erkämpft hat, sich tatsächlich nur dem Fürsten- und Bernhardinerrott geschlagen geben musste.

© Ulrich Wischhöfer 2012 - 2024
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