Berichte aus dem Jahr 2019 (Rottmeister Niels Busche)
Wochenendausflug nach Marburg und Kassel am 14. und 15. September 2019
RRR: Rosenrott reist - Am sonnigen Samstagmorgen des 14. September trafen sich über 20 Rottbrüder und -schwestern, um wieder ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. In Neuauflage der Fahrt von 2017, wie gehabt im bewährten Ruhe-Bus mit Fahrer Andreas, ging es diesmal nach Marburg. Bereits auf der Fahrt trat der erste Planungsfehler auf: Die Rast unterwegs – ursprünglich gedacht als reine biologische Notwendigkeit in Form der Pinkelpause – entwickelte sich angesichts des Kaiserwetters, der Mettbrötchen, Käsehäppchen und der diversen leckeren Getränke ungebremst zum ersten Höhepunkt der Fahrt. Es fehlten eigentlich nur das trockene Tannengrün über uns und Ralphs Anstimmen von „Es war einmal ein Schütze“. Andreas und ich hatten unsere liebe Müh´, die Leute nach über einer Stunde wieder in den Bus zu treiben.
Diese Pause, auf die wir im Nachhienein auch nicht hätten verzichten wollen, und weitere verkehrstechnisch bedingte Verzögerungen sorgten dann dafür, dass wir in Marburg verspätet ankamen. Nach kurzer, aber dennoch ernster Eröterung dieser veränderten Ausgangslage beschlossen wir, den Programmpunkt „Besichtigung des Landgrafenschlosses“ ersatzlos zu streichen. Stattdessen bestiegen wir in der Unterstadt – Marburg hat auch eine! – einen Aufzug, um in die historische Altstadt hoch oben zu gelangen. Hier schlenderten wir in kleinen Grüppchen zunächst durch die malerischen Gassen, für viele unterbrochen durch eine kleine Mittagspause, um uns dann pünktlich um 14:30 Uhr am Marktplatzbrunnen – Marburg hat auch einen! – mit unserer Fremdenführerin zu treffen.
Trotz ihrer eher leisen Stimme, auf die wir uns erst einmal einstellen mussten angesichts der anderen lärmenden Touristenhorden, verstand sie es, gut gelaunt und informativ durch Marburg zu führen. Wir wandelten auf den Spuren der Gebrüder Grimm, die hier studierten, und waren baff erstaunt, dass Marburg im Mittelalter der viertwichtigste Wallfahrtsort der Christenheit war (neben Jerusalem, Rom und … nein, nicht Stadthagen, sondern Santiago de Compostela, was aber immerhin auch mit „s“ anfängt). Grund dafür war die Heilige Elisabeth, die hier lebte, starb und beigesetzt wurde. Ende der Stadtführung war so dann auch nach dem Abstieg in die Unterstadt in der Elisabethkirche. Hier ganz wichtig für die militärisch Interessierten: Die Gräber von Paul v. Hindenburg und seiner Frau Gertrud, deren Leichname 1944 aus dem Tannenbergdenkmal hierher überführt wurden. Da zwischen der Verabschiedung von der Fremdenführerin und der Abfahrt in unser Nachtquartier noch Zeit war, wurde in einem nahen Gasthaus eingekehrt, um das eine oder andere leckere Bier – Marburg hat auch eins! – zu verköstigen.Pünktlich zur vereinbarten Zeit fanden sich alle, zum Glück auch Andreas, am festgelegten Treffpunkt ein, um nach Gilserberg abzurücken. Hier, auf halber Strecke zwischen Marburg und Kassel, wurden im Landgasthof Steller flugs die Zimmer bezogen. Bange Miene beim Organisator: Würden die Zimmer den strengen Qualitätsansprüchen der Rottbrüder und vor allem der Rottschwestern genügen? Würde der Drahtseilakt zwischen hochwertigen Zimmern einerseits und niedrigen Kosten andererseits gelingen, also die Lösung des klassischen Optimierungsproblems bzw. die Quadratur des Kreises?Die Anspannung beim Organisator löste sich, für alle spürbar, als wir uns kurze Zeit später in der Gaststube zum Abendbrot wiedertrafen: Die modernen und sauberen Zimmer trafen auf allgemeine Zustimmung. So ließen es sich alle schmecken: kein warmes Büffet, kein französisches acht-Gänge-Menü, sondern bewusster Verzicht auf Schicki-Micki. Statt dessen mehrere Brotsorten, neben Butter auch diverse Aufstriche, Wurst- und Käseplatten, Krautsalat, Frikadellen und Beilagen wie hartgekochte Eier, Tomaten, Radieschen, eingelegte Gurken.
Angesichts unserer nachmittäglichen Anstrengung im marburgschen Bergauf und -ab unter der heißen Septembersonne kam dieses kalte, dafür aber kräftige Abendbrot gut an. Und nachvollziehbar, dass die Bedienung mit dem süffigen Kellerwälder kaum hinterher kam. So saßen wir dann alle noch lange in der Gaststube, das Abendbrot war längst weggegessen, unterhielten uns erst an einem Tisch und wechselten zu einem anderen, um uns auch dort auszutauschen. Glücklicherweise hatte unser Wirt die Prioritäten richtig gesetzt und vorausgesehen, dass unser Getränkebedarf länger und nachhaltiger war als unser Essenbedarf.
Der nächste Tag begann mit einem großen Frühstück, anschließend wurde die Weiterfahrt nach Kassel-Wilhelmshöhe angetreten, um im dortigen Bergpark das Unesco-Weltkulturerbe mit Herkules und Wasserspielen zu bestaunen. Der zeitgleich stattfindende Kassel-Marathon sorgte kurzfristig für Entsetzen, und erst, als versichert wurde, dass die RRR-Truppe NICHT gemeldet sei (im Gegensatz zu den Rosenrott-Rennern beim Gerhard-Jaster-Gedächtnislauf), wurden entspannt die ersten Schritte im Bergpark gesetzt.Zunächst wurde der Herkules erklommen und verwundert festgestellt, wie groß und hoch das ganze Ensemble doch ist. Dem Wasserlauf folgend, begann der Abstieg zum Schloss Wilhelmshöhe, immer noch bei bestem Sommerwetter. Einige ließen sich durch die bereits geöffneten Restaurationen vom vorgeschlagenen Zeitplan ablenken, nur einige Unverzagte gaben die Hoffnung nicht auf, gemäß Ablaufplan noch eine geführte Besichtigung im Schloss genießen zu können. Diese wurden mit originalen Räumen inkl. Verzierungen (Stuck, Gemälde) und Möblierung dann auch belohnt. Leider blieb die drängendste Frage, in welchen Zimmern der französische Kaiser Napoleon III. 1870 seine Gefangenschaft verbrachte, unbeantwortet.Zum Mittagessen fand man sich wieder zusammen, um dann gemeinsam den Busparkplatz anzusteuern, wo Andreas uns in gewohnter Weise zuverlässig erwartete. Die Heimfahrt erfolgte im Gegensatz zur Hinfahrt ohne größere Verzögerungen, so dass wir am frühen Abend wohlbehütet in Schaumburgs erster Residenzstadt ankamen.Danke an Andreas und alle Mitfahrer!Danke auch an unseren Förderverein „Freunde des Rosenrott e.V.“, der die Busfahrt als teuersten Kostenblock zur Hälfte übernahm und damit die finanzielle Belastung der einzelnen Teilnehmer überschaubar hielt.(FrM 2019)
Rosenrottbrüder haben Stehvermögen! Am Tag danach waren die ersten schon gegen neun Uhr wieder im Zelt zum Bergen der Fotos und Fahnen. Um zehn Uhr rückten dann auch die Männer für das Grobe an. Ab auf die Leitern und runterholen der knastertrockenen Tannenzweige. Ein echter Spaß, mit reichlich Tannennadeln von oben. Danach Bildung von schlagkräftigen Einsatzgruppen: Mannschaftszelt, Hauptmannszelt, Damenzelt, Empfangszelt und Zapfzelt abbauen. Das zerlegte Traditionszelt auf den Anhänger wuchten, Heibers Edel-V2A oben drauf. Myriaden von Gestängeteilen sortieren, verpacken, Planen zusammenlegen. Kisten, Kästen, Stühle, Tische, Planen, Bänke, Rottinsignien über die Leiter ins Zeughaus wuchten und verstauen. Als die Sonne am höchsten stand, war es endlich geschafft. Aufatmen, erst mal ab in den Schatten, denn es war inzwischen mächtig warm geworden. Die Wiese sah wieder nach Wiese und nicht mehr nach Wallensteins Feldlager aus; schade eigentlich. Aber nach dem Fest ist vor dem Fest, und unser Motto lautet:
Ich weiß, dass ich im nächsten Jahr,
im Rosenrott, das ist doch klar,dabei sein wieder muss!
624. Historisches Schützenfest vom Mittwoch 19. bis Sonntag 23. Juni 2019
Das zweite Jahr mit einem Busche an der Lanze stand im Zeichen der Mechanisierung. Niels hat wichtige Impulse gesetzt, um trotz anhaltenden Zustroms das Rottleben aufrecht zu erhalten. Eine mit lauten "Ping" in Betrieb genommene historische Stempeluhr ermöglicht erstmals in der jüngeren Schützenfestgeschichte eine minutiöse Erfassung der Aktivitäten. Nicht nur wie lange ein Rottbruder insgesamt feiert, auch die Zeitanteile im Zelt, an der Theke und im Damenzelt werden personenscharf protokolliert. Bei massiven Verhaltensauffälligkeiten - z.B. verlässt das Zelt erst 1 h nach dem Ausmarsch, Thekenanteil größer als 45%, Gesamtverweildauer kleiner als 120 min - kann der Rottmeister zum Vieraugengespräch bitten, das Fehlverhalten reflektieren und individuelle Zielvereinbarungen treffen.Innovation Nr. 2 entlastet das Damenteam nachhaltig von Routinearbeiten und erlaubt die stärkere Fokussierung auf anspruchsvolle Tätigkeiten direkt im Zelt. Ein mit Präzisions-Dosier-Limit ausgestattetes hochautomatisiertes Bittern-Einschenk-Karrussel verschafft den Damen endlich die dringend nötigen zeitlichen Freiräume, um die Servierfrequenz - gemessen in Grüne pro Mann und Stunde, kurz GrünMaSt - von 4 (Basis-Versorgung) auf 6 (Premium-Service) anzuheben.
Glücklicherweise handelt es sich beim Stadthäger Schützenfest um ein historisches Schützenfest. Daher schlagen Innovationen nicht sofort durch und brauchen Jahrzehnte, bis sie Allgemeingut geworden sind. Also konnte trotz Stempeluhr und mechanisiertem Bittern-Dosierer ordentlich gefeiert werden. Dem Rottmeister wurden zwei Hymnen gewidmet. Vom anwesende Axel mit:
Ein Steiler Zahn macht jeden hart - Wenn nicht, setzt Niels ein Implantat - Don’t worry, go Busche
und vom mit Frondiensten vom Fürsten belegten und daher leider abwesenden Udo mit:
Bora Bora Bora - Bora Bora-Apparat - geht den Leuten auf die Nerven - mit 'n Bohrerapparat
Andy hatte am Donnerstag seinen großen Auftritt. Peter rezitierte aus dem Tagesbuch eines blutjungen Mädchens über deren aufwallende Gefühle bei der ersten Extraktion im Leben. Volker wollte eigentlich eine Rede halten, kam aber schon nach den ersten zwei Worten ins Straucheln, weil "Liebe Rottbrüder" selbst bei wohlwollender Betrachtung nun so gar nicht heutigen Genderregeln entspricht. Er hat sich dann kurzfristig entschieden, ein kleines Essay zur Genderproblematik im Rottleben
Liebe Rottbrüder/innen - Liebe Schützende - Liebe Schießende - Liebe Rottende - Liebe Rottbrüder (m/w/d)
vorzutragen und wird seine Rede im nächsten Jahr halten. Malte wagte einen Blick über den Tellerrand. Er hatte am Rande einer Reise Kontakt zu einer studentischen Verbindung bekommen. Nach einer durchzechten Nacht musste er schweren Herzens (und schweren Kopfes) erkennen, dass es neben den Stadthäger Rottbrüdern - was so nicht zu erwarten war - doch tatsächlich noch weitere ähnlich trinkstarke und sangesfrohe
Bierchen rinn! Bierchen rinn! - Bierchen rinn! Bierchen rinn!Was nutzen mir die Kreuzerlein - wenn ich gestorben bin.
Zusammenrottungen in der Republik gibt. Auch Axel hatte das Lieblingsgetränk der Rottbrüder
Gib mir mein Bier zurück - du brauchst meine Flasche nicht.Gib mir mein Bier zurück - bevor alles alle ist.
in den Mittelpunkt eines neuen Liedes gestellt.Kurzum, es waren wunderbare Stunden, die wir im Rottzelt verbringen durften. Und spätestens nach dem mit Inbrunst gesungenem
Alle Schützenbrüder im Schaumburger Land - hebt an, hebt an das Glas mit fester Hand.
mussten alle konstatieren:
Und langsam kommt es wieder - das herrliche Gefühl.
Und dass dieses herrliche Gefühl wieder kam, dafür müssen wir ganz besonders unserem Rottmeisterpaar Steffi und Niels danken. Niels dafür, dass er als Rottmeister den Haufen zusammen gehalten und uns immer heile
Langsam bummeln im Gleichschritt alle - die Niedernstraße zum Marktplatz rauf.
bis zur Festhalle geführt hat. Steffi als unserer Rosenwirtin und ihrem Damenteam dafür, dass Sie uns Rottbrüder
Ein belegtes Brötchen wollen wir - und dazu ein eisgekühltes Bierund dazu mal ein' Korn - das bringt uns voll nach vorn.
im Zelt an drei Tagen liebevoll versorgt und umsorgt haben.Den traditionellen Abschluss der tollen Tage bildete die Nachfeier. Anfangs sah man da noch das eine oder andere traurige Gesicht, dass nun alles vorbei ist. Doch die Gesichter hellten sich schnell wieder auf, als das neue Rottmeisterpaar Lanze, Kette und Schild in Händen hielten. Hurra, es geht weiter! Wenn auch nicht gleich am Montagmorgen, dann aber zumindest in einem Jahr. Vielen herzlichen Dank daher an Dirk und Catrin, dass sie beide die Aufgabe schultern und im nächsten Jahr das Rosenrott ausrichten werden. Wir freuen uns schon mächtig auf 2020, und wir werden alle wiederkommen, großes Rottbruder-Ehrenwort.
Rottfeier am Donnerstag
Rottfeier am Freitag
Rottfeier am Sonntag
Nachfeier am Sonntag
Montags schlägt traditionell die Stunde der Männer mit einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Männer, ausgestattet mit der Gabe, aus einem nackten, kalten Zelt eine festlich geschmückte Trauminsel für den Rottbruder zu machen: Jedes Foto hängt an seinem angestammten Platz. Die Zylinderleine spannt sich mit elegantem Schwung von Pfosten zu Pfosten. Fein konfektionierte Tannenzweige schmücken die nach oben strebenden Dachsparren, idealerweise zwischen 450 und 520 Tannennadeln pro laufenden Meter. Die von den Jungen Bürgern unter monotonem Absingen der Lore in einer Vollmondnacht geschlagenen jungen Tannen ganz leicht angetrocknet, damit der Rottbruder auch schon Donnerstags beim herzhaften Biss in sein Mettbrötchen das liebgewonnene Pieksen der Nadeln auf der Zunge spürt.
Das Zelt, ein Traum, so schön war es noch nie. Selbst Maltes gefürchteter Fahnenappell mündete in einem lobenden "Gut gemacht Männer, alle Fahnen richtig rum aufgehängt". Schnell noch ausfegen und die Tannenreste - wenn gerade mal keiner guckt - unter dem Zelt verschwinden lassen. Dann war es endlich soweit: Tische und Stühle aufstellen, den Grill anwerfen, die Zapfanlage mit vorerst kleiner Durchflussmenge behutsam einfahren, bei Bier und Würstchen noch eine Weile das festliche Ambiente des Traditionszeltes zu genießen.
Schon morgens um 10 Uhr sah man einen strahlend fröhlichen Rottmeister auf der Festwiese stehen, denn sein Rott war mindestens in Freitagsstärke zum Zeltaufbau angetreten. Voller Optimismus ging es ans Werk. Mit dieser starken Mannschaft sollte es doch möglich sein, bis zum Mittag alle fünf Zelte - historisches Kompakt-Rottzelt, Hauptmannszelt, Zapfzelt, Damenzelt und Empfangszelt - zu errichten. Doch die Realität hatte uns schon bald eingeholt. Am schnellsten ging das eigentliche Rottzelt. Der Eimer mit den Schrauben war da. Es gab Leute, die wussten wie es geht. Es gab starke Leute zum Schleppen und es gab lange Leute zum Einhängen der Dachbalken. Nach zwei Stunden war alles gelaufen, das Rottzelt stand und die Planen waren drauf.
Aus Sorgenkinder erwiesen sich diesmal die vielen kleinen Zelte. Da der Verein tief in die Tasche gegriffen und ein neues Hauptmannszelt gekauft hat, war irgendwie alles anders als in den Vorjahren. Das alte Hauptmannszelt wurde zum neuen Damenzelt. Da damit aber das neue Damenzelt fast baugleich mit dem alten Zapfzelt ist, ging es mit den Bauteilen und Planen munter durcheinander. Es brauchte viel Herumprobiererei, bis beide Zelte endlich standen. Dann ging es an das niegel-nagel-neue Hauptmannszelt. Ein Quantensprung in der Zelt-Technologie, massives Gestänge, mehrfach verstrebt, erdbebenfeste Ausführung, innovative Rohrverschraubungen anstelle der klassischen Nupsi-Loch-Verbindung. Wir mussten dazu lernen, viel dazu lernen, aber irgendwann stand auch die Neuerwerbung. Wir wollen hoffen, dass der Hauptmann und sein Gefolge das zu schätzen wissen.
Als Lohn für all die Müh und Last hatte der Rottmeister beizeiten die Lanze gegen die Würstchenzange getauscht, die Schürze umgebunden und den Grill angeworfen. Alsbald zogen leckere Gerüche über die Festwiese und trieben die Rottbrüder an die Tafel. Zufriedene Stille erfüllte den Garten, unterbrochen nur von gelegentlichen Ausrufen wie "Lecker", "Prost", "Mir auch noch eins", "Prost", "Puh, ich kann nicht mehr" oder "Prost". Ein schöner, geselliger Ausklang. Bis Montag dann, zum Zelt schmücken...
Zum 34. Rottbegehen der III. Quartierschaft hatte sich wieder eine stattliche Anzahl von Rottbrüdern auf den Weg zum Schützenhaus gemacht. Die lange Schlange vorm Schießstand sprach Bände, jeder wollte für sein Rott Ehre einlegen. Da wurde nicht einfach nur draufgehalten. Nein, jeder einzelne Schuss wollte wohl überlegt sein und verließ erst nach minutenlanger Konzentrationsübung den Lauf.
Als sich der Pulverdampf dann verzogen hatte, ließ der Hauptmann die Quartierschaft vorm Schützenhaus antreten und nach ein paar Begrüßungsworten ging es mit dem Kommando "Ohne Tritt, Marsch" auf den Weg zu den Rottstandorten. Da unsere drei Rottmeister dankenswerteweise für belegte Brötchen, Bier und Meyer Bittern gesorgt hatten, musste keiner unterwegs Hunger oder Durst erleiden. Nach dem Besuch beim Fürsten Rolf Sennholz und beim Rosenwirt Niels Busche trafen wir so schon in allerbester Laune beim Bernhardiner Christian Schwer daheim auf dem Schäferhof in Probsthagen ein.
Dort warteten schon zwei unter der Last der Bratwürstchen und Steaks fast zusammenbrechende Grills und ein nie enden wollender Strom vom kühlen Gerstensaft auf die ausgelaugten Gestalten, sodass einem fröhlichen und geselligen Ausklang des Rottbegehens nichts mehr im Wege stand. Als dann noch als musikalische Überraschung die Kapelle der Bernhardiner aufspielte, schlug die Stimmung ganz hohe Wogen und Schützenfest-Glückseligkeit machte sich breit. Unser Rottmeister strahlte über das ganze Gesicht, als die Ergebnisse des Schießens verkündet wurden: Das Rosenrott hatte "den Vogel abgeschossen" und durfte ganz oben auf das Siegertreppchen klettern. Und neben dem Mannschaftspreis hatten wir zusätzlich noch den zweitbesten Schuss in unseren Reihen. Es war ein wunderschöner Tag, ganz so, wie ihn der Rottbruder mag.